Be a Mentor

 

„In Learning you will teach, and in teaching you will learn. “
-Phil Collins, britischer Musiker, Song: Son of Man

 

Es gibt unzählige Bücher, Seminare, Vorträge und etliches mehr mit Informationen rund um das Thema „Erfolg“. Von der Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins (sehr wichtig!) über Networking mit erfolgreichen Menschen bis hin zum Investment in Wertanlagen wie Immobilien, Aktien, ETF-Fonds, etc.

Viele CEOs geben in Büchern, Vorträgen und Interviews Einblicke in deren Rezepte zum Erfolg. Die üblichen Verdächtigen sind:

  • Handeln sie „proaktiv“, erkennen sie Trends und Gelegenheiten im Voraus.
  • Verlassen sie sich auf ihre Instinkte und bewahren sie allzeit einen kühlen Kopf.
  • Lassen sie andere (klügere) Leute für sie arbeiten und regen Sie diese zur Bestleistung an.
  • Lassen sie Geld für sich arbeiten, z.B. Mieteinnahmen.
  • Seien sie ein Ass in dem was sie tun.

Doch einen wichtigen Tipp erwähnen die Meisten nicht und wenn dann rein beiläufig. Dieser entscheidende Tipp ist folgender: „Finden sie einen Mentor!“.

Das Problem bzw. das was sie nicht wollen + Die

Lösung/Ihre Talente = den daraus resultierenden Nutzen, in Zahlen (Umsatz), wie auch moralisch

(Teamgeist).

„If you can’t explain it simply, you don’t understand it well enough. “

Albert Einstein, theoretischer Physiker Kapitel 5

Warren Buffet (US. Großinvestor & Milliardär) hatte seinen Dozenten Benjamin Graham, Bill Gates hatte Warren Buffet, Jack Dorsey (Twitter Gründer) hatte Bob Iger (Disneyland CEO), Mark Zuckerberg (Facebook-Gründer) wie auch Google-Gründer Larry Page hatten Steve Jobs. Sogar in der Antike galt dieses Prinzip für Platon – ein griechischer Philosoph - der seinen Sokrates hatte (vgl. Meridia o.A).

Sie kennen dieses Prinzip auch von Ihren Eltern, die sie von Ihren ersten Schritten über das erfolgreiche kleine und große Geschäft weiter zu den höflichen Umgangsformen und Traditionen ihrer Kultur begleitet haben und dies teilweise immer noch tun oder es zumindest versuchen. Sie kennen dieses Prinzip vom Coach der Sie und das Team auf Trab hält und sie mental auffängt, wenn er psychische Blockaden registriert. Zumindest sollte er das. Sie kennen dieses Prinzip von Lehrern und Mitschülern die sie durch schwierige Fächer gezogen haben. Sie kennen es von Freunden die Ihnen gezeigt haben, wie man schwere Zeiten übersteht ohne die Hoffnung zu verlieren. Sie kennen dieses Prinzip von der Ausbildung, in der sie Ihr zuständiger Ausbilder angelernt hat. Und wenn Ihnen das alles nichts sagt, dann kennen sie es vielleicht von dieser Person – ihr eigenes Ich. Sie betreiben Mentoring bei sich selbst, wann immer Ihre Stimme im Kopf gesagt hat „halte durch“, „geh weiter“, „gleich geschafft“, „du kannst das“, „du bist so weit gekommen, es geht noch weiter“, „nein, die Hose steht dir. Du siehst fabelhaft aus!“, „kein Nachtisch mehr - das Tiramisu hält sich“, „das bringt dich nicht um - mach weiter“ oder „eines Tages zahlt es sich aus“. Sie selbst sind Ihr stärkster Mentor!

Ein Lehrer reicht Informationen an sie weiter. Ein Mentor reicht Impulse an sie weiter. Nach dem Vorbild seines Impulses zu leben und dessen Hinweise zu erproben und zu verinnerlichen ist das Ziel. Ein Lehrer setzt Maßstäbe und zeigt wie sie dorthin kommen, ein Mentor zeigt ihnen wie sie diese Maßstäbe durchbrechen können und begleitet sie auf diesem Weg. Das Ganze basiert auf dem Prinzip der Reziprozität, der Gegenseitigkeit.

Ihr Mentor wurde zuvor von jemand anderem begleitet und erweist seinen Dank in dem er jemand anderem ein Mentor ist. Sie sind dann in der moralischen Verantwortung jemand anderem Mentor zu sein und seien es auch nur ihre Kinder - so dass sich der Kreislauf schließen kann.

Doch wie finden wir einen Mentor? Wo kommen diese glänzenden und machtvollen Helden her? Wo fängt man an mit der Suche und wann weiß man, dass man einen vor sich hat?

Lassen sie mich sie gleich hier auf eine wichtige Sache hinweisen: Einen Mentor findet man nur auf eine Weise – SEIEN SIE SELBST EINER.

Sie können alle Gassen und Winkel absuchen. alle Seminare und Vorträge besuchen und sämtliche Kontaktbörsen aufsuchen. Und doch werden sie ohne einen Mentor heimkehren. Mentoren sind nicht wie Verkäufer am Markt, die ihnen zurufen, dass sie etwas ganz Besonderes anzubieten haben. Etwas nur für sie ganz allein.

Bei einem Mentor ist es wie bei allen Verdiensten im Leben. Man erarbeitet sie sich!

Ich weiß, das ist sicher nicht das, was sie hören wollen. Ich hätte am besten ein paar Treffpunkte oder Orte nennen sollen wo ihr Mentor auf sie wartet. Wenn es nur so leicht wäre. Die kühle Wahrheit jedoch ist, dass man sich einen Mentor verdienen muss. Ebenso muss das Timing passen. Timing ist alles. Tun sie sich bitte einen Gefallen und lassen sie nicht den Kopf hängen. Tun sie den Ersten Schritt und werden sie Mentor.

Wenn sie eine Vorbildfunktion einnehmen zieht das nicht nur Schüler an, sondern auch Mentoren. Diese Lektion lernte ich im Alter von siebzehn Jahren beim Breakdance. Ich war frische sechzehn Jahr alt und verbrachte die meiste Zeit in meinen Sommerferien – wenn nicht draußen mit Freunden – zu Hause und sah mir Breakdance-Videos an. Ich kann es nicht wirklich erklären, aber etwas an dieser Kunst zog mich an. Ja - sie haben richtig gehört - Kunst. Die Art und Weise, wie diese Menschen ihre Körper verrenkten war einfach faszinierend. Ein Freund meines kleinen Bruders besuchte zufällig einen lokalen Breakdance-Kurs und bot mir an Ihn zu begleiten.

Zögernd willigte ich ein. Die Woche vor meiner ersten Stunde verbrachte ich damit, mir Tutorials einzelner Tricks anzusehen, um nicht als blinder Anfänger aufzuschlagen. Die Woche verging und der große Tag kam. Ich fühlte mich, trotz all der Nervosität, zuversichtlich. Ich hatte ja immerhin schon ein paar Tricks gelernt

(die absoluten Basics). Dort angekommen, dauerte es keine zwei Minuten und all meine Zuversicht war wie ausgelöscht. Der Kurs war mit mehr als zwanzig Personen gefüllt und das in einem 35 qm großen Raum. Links befanden sich elf Anfänger im Alter von fünf bis zwölf Jahren. Auf der rechten Seite waren Jungs die gefühlt mindestens zwei Jahre älter waren als Ich. Sie wirbelten in der Luft herum, sprangen von einem Arm auf den anderen hin und her und drehten sich auf Ihren Köpfen.

Selbstverständlich musste ich mit den jüngeren Mitgliedern im Kurs trainieren und die Tricks üben die ich bereits konnte. Dies kam gut beim Trainier an. Der Mann war sehr streng. Glauben sie mir, bei Ihm würden sie nicht versagen wollen. Den Anschiss konnte keiner brauchen. Ich konnte während der ganzen Stunde nur an eine Sache denken: „Ich will zur rechten Seite des Raumes gehören“. Mitten in meinen heroischen Tagträumen stupste mich ein kleiner Junge an und fragte mich, ob ich Ihm den „Baby-Freeze“ erklären könne. Es handelt sich dabei um eine Position die an einen missglückten Kopfstand erinnert oder halt entfernt an Yoga. Ich versuchte, ihm die Position so gut es ging zu erklären und beizubringen.

Dies gelang mir auch. Die Anderen um uns herum bekamen meine Erklärungen mit und schlossen sich an. Das war der Anfang meiner Unterrichtseinheiten. Die folgenden Monate übte ich wie ein Verrückter und versuchte besser zu werden, um die rechte Seite des Raumes zu erreichen. Den Eintritt ins Elysium!

Ich lernte neue Tricks und brachte diese meinen Kollegen im Anfängerkurs bei. Nach knapp einem halben Jahr bekamen wir einen neuen Trainer. Er war aufgrund gesundheitlicher Probleme monatelang weg. Ich machte weiter wie zuvor. Er beobachtete das still. Dann schließlich - nach einigen weiteren Monaten - hörte ich den Satz: “Pedro, geh bitte rüber zu den Jungs und übe mit ihnen ein paar neue Kombinationen ein“. Meine Karte zum Olymp! Ich schwebte förmlich zur rechten Seite hinüber. Es war absolut unglaublich, welche Vitalität und Energien dort drüben flossen. Die Jungs zeigten mir einige neue Sachen und ich kam gut mit. Doch es dauerte keine fünfzehn Minuten und ich fand mich auf der linken Seite des Raumes wieder wo ich neue Kombinationen demonstrierte und die Basics nochmals vor machte. Mein Trainier merkte sich meinen Einsatz. Er fing zunehmend damit an, mir Kombinationen und Schritte zu zeigen und ließ sie mich nachmachen. Ich weiß nicht was es war, aber ich wollte Ihn unter keinen Umständen enttäuschen - also strengte ich mich noch mehr an und zog auch mein Tempo an. Von nun an wurde ich nicht mehr trainiert, sondern gefördert. Ein Trainier hält sie auf Trab. Ein Mentor aber aktiviert ungeahnte Potentiale in ihnen. Es war unglaublich wie schnell ich mich entwickelte mit diesen Motivationszuflüssen. Trotz all der Zeit die Ich damit verbrachte besser zu werden, vergaß ich nie, mich um meine Mitschüler zu kümmern und Sie anzuspornen selbst auch besser zu werden. Damit schloss sich der Motivationskreislauf. Zwei Jahre später fand ich mich als Trainier eines sechzehnköpfigen Kurses wieder und gab mein Bestes diesen zu neuen Leistungen anzuregen. Dabei war es mir wichtig, dass der Schwächste genau so viel

Aufmerksamkeit erhielt wie der Beste unter Ihnen. Denn - vergessen sie nie, dass wir alle Menschen sind und keiner mehr oder weniger wert ist als der Andere.

Das macht meiner Meinung nach nicht nur einen Mentor aus, sondern vor allem einen guten Leader. Stellen Sie es sich wie einen Staffellauf bei den Olympischen Spielen vor. Die Performance Ihres Teams ist abhängig von der Leistung jedes einzelnen Mitglieds. Sorgen sie dafür, dass alle Ihre Mitarbeiter, Kommilitonen, Kollegen oder Freunde dabei bleiben das Beste zu geben. Denn hin und wieder braucht jeder schon mal einen Tritt in den Allerwertesten. Das sage ich aus Erfahrung in Gedanken an mein Abitur und dem folgenden Studium. Nebenbei lernen sie ungeheuer viel dadurch, dass sie Andere fördern.

Ich habe auch später im Studium, in mehreren Praktika und Aushilfstätigkeiten Leute gefunden, die in mir wahre Feuerwerke an Leistung ausgelöst haben und sage ihnen eins: Finden sie so Jemanden, dann zeigen sie ihm, dass sie es wert sind. Regen sie ihn an, Gas zu geben in dem Sie sich exponentiell weiterentwickeln und anderen Leuten ein Vorbild sind. Machen sie sich um die exponentielle Weiterentwicklung keine Sorgen. Haben sie erst mal einen Mentor an Ihre Seite – der kommen wird, wenn sie am Ball bleiben - geht das von ganz allein. Nur seien sie bei der Wahl ihres Mentors vorsichtig. Suchen sie sich jemanden der nicht einmal, nicht zweimal, sondern mindestens achtmal so weit ist wie Sie. Sie wollen ja nach Höherem bei ihrer Entwicklung streben und nicht rückwärts

wandern. Die Leiter zum Erfolg geht nach oben! Sollten ihnen also beim Klettern glückliche und ambitionierte Leute entgegenkommen, sollten sie sich fragen, ob sie noch auf dem richtigen Kurs sind.

Mein Tipp: Regen sie sowohl ihr Umfeld als auch sich selbst zu Spitzenleistungen an. Arbeiten sie härter als Ihr Umfeld, sonst kann es nicht an ihnen wachsen. Haben sie Ihren Mentor gefunden, ruhen sie sich nicht aus, sondern geben sie mehr Gas und streben sie an, auf dieselbe Augenhöhe zu kommen.

„Führen und Lernen bedingen sich gegenseitig.“                                                                              
    - John F. Kennedy (35. Präsident der Vereinigten Staaten).